Daniel Schoa

Adam und Eva

Der Künstler Daniel Schoa hat im Medium der Zeichnung sein kreatives Wirkungsfeld gefunden. Nachdem er zunächst streng graphische Interpretationen architektonischer Formen erstellte, wurde sein persönlicher Stil immer freier und die Linienführung seiner Arbeiten organischer. Schoa versieht seine Zeichnungen sowohl mit typografischen als auch figurativen Inhalten, die sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick erschließen und die persönliche Sicht des Künstlers auf die Welt widerspiegeln. Der unerschöpfliche Detailreichtum seiner Arbeiten und das soziopolitische Engagement, das der Künstler in diesen zum Ausdruck bringt, prägen sein graphisches Werk und stellen thematische Bezüge zu den öffentlichen Sammlungen und Institutionen her, in denen seine Kunstwerke Einzug fanden.

Daniel Schoas Kunst ist in den letzten Jahren stark durch politische Themen geprägt. Seine Sorge um Kriege in der Welt,  Klimakatastrophen, Umweltverschmutzung und die Verschwendung von Ressourcen sind in seinen Bild und Textelementen wiederzufinden. Zunehmend wehrt er sich gegen die Einordnung seiner Kunst, welche im Allgemeinen als Outsider Art bezeichnet wird. Er empfindet dies als Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigung. Er möchte als Künstler ernst genommen werden uns sagt selbst Kunst ist Kunst und Mensch ist Mensch, egal ob mit oder ohne Behinderung.

In seinem Text zu dem Kunstwerk Adam und Eva schreibt Daniel Schoa unter anderem:
...Behinderter Menschen wollen wahrgenommen werden – hoer zu wir haben viel zu sagen, wir haben eine leicht behinderte, wir sind aber nicht dumm, wir sind keine Autseider, sondern viel mehr Inseider, wir brauchen andere Menschen verstaendnisse, Liebe, zuneigung und Gefuehl, ernstgenommen werden, Wahlrecht, keine Bevormundung, selbstentscheidung mitbestimmung, so wie ich die Kuenstler entscheide selbst was ich mache...
Am Ende seines Textes steht Ich bin ein Mensch.

Horst Rettig

Daniel Schoa, *1964, lebt selbständig in seinem eigenen Haus im rheinhessischen Guntersblum und arbeitet seit 2009 im Atelier Blau der Lebenshilfe in Worms.