6. August 2019 –
„Kulturkampf von Rechts?! Einfluss des aktuellen Rechtsrucks auf Praxisfelder der Sozialen Arbeit, in Kitas und der Jugendarbeit“ (Diskussions- und Gesprächsrunde)
Bildung, Kultur, Soziale-Ungleichheit, Rassismus, Deutschland, Generationen
Diskussions- und Gesprächsrunde zum Thema „Kulturkampf von Rechts?! Einfluss des aktuellen Rechtsrucks auf Praxisfelder der Sozialen Arbeit, in Kitas und der Jugendarbeit“. Durch das Gespräch führen Elène Misbach, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Matthias Müller, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin.
Der gesellschaftliche Rechtsruck macht sich auch in konkreten Praxisfeldern Sozialer Arbeit, Bildung und Erziehung massiv bemerkbar. Beratungsanfragen von Kindertagesstätten, Einrichtungen der Jugendarbeit sowie der Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit nehmen zu. Auch Wissenschaftler_innen, die sich für Demokratieförderung, geschlechterreflektierende und rassismussensible Ansätze einsetzen, werden zunehmend Zielscheibe öffentlicher Diffamierungskampagnen von rechtspopulistischen Akteuren.
Träger, Fach- und Leitungskräfte in den Einrichtungen sowie Eltern sehen sich in der Arbeit im Team, mit Eltern, mit Kindern sowie in ihrem sozialräumlichen Umfeld häufig mit der Frage konfrontiert, an welchen Stellen sie Grenzen setzen und sich eindeutig positionieren sollten: Was tun, wenn Eltern mit einem rechtsextremen T-Shirt in die Kita kommen? Ist es notwendig einzugreifen, wenn Kinder rassistische Beschimpfungen benutzen? Wie kann Diskriminierung im Alltag der Kita und im Jugendclub begegnet werden? Wie sollte das Team reagieren, wenn Jugendliche erzählen, dass sie am letzten Aufmarsch gegen die Geflüchtetenunterkunft teilgenommen haben? Wie kann man Betroffene vor Rassismus und Diskriminierung schützen und in der Einrichtung eine Atmosphäre schaffen, in der sich im Sinne einer inklusiven Pädagogik und Jugendsozialarbeit wieder alle wohlfühlen?
In der Veranstaltung wird zunächst ein kurzer Überblick über rechtspopulistische und extrem rechte Strategien, Themen und Akteure (in Berlin) gegeben. Ausgehend von exemplarischen Erfahrungen aus der Beratungspraxis in Kitas und der Jugendarbeit wird es Gelegenheit für einen dialogischen Austausch über Erfahrungen der Teilnehmer_innen aus ihrem (Berufs-)alltag geben und mit der Frage nach fachlich fundierten solidarischen Handlungsstrategien verbunden.
Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Fachkräfte aus dem Sozialen Bereich, an Auszubildende oder Studierende sowie an alle Interessierten.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde gibt es ab 13:00 Uhr die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen.
Die Alice Salomon Hochschule Berlin lehrt, forscht und diskutiert gesellschaftlich relevante Themen, die uns alle angehen. Sie engagiert sich fachlich und gesellschaftspolitisch gemeinsam mit Partnern aus der Praxis für eine demokratische und solidarische Gesellschaft und tritt Rassismus und Rechtspopulismus entschieden entgegen. Die ASH Berlin ist Deutschlands größte staatliche SAGE-Hochschule in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit sowie Erziehung und Bildung. www.ash-berlin.eu
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) bietet allen Menschen Beratung und Unterstützung an, die sich in Berlin für eine menschenrechtsorientierte und demokratische Alltagskultur einsetzen. www.mbr-berlin.de
Ort: Kunstquartier Bethanien
Datum: Dienstag, 6.8.2019
Uhrzeit: Ankommen 10:00 Uhr, Diskussion und Gespräch 10:30 bis 12:30 Uhr
Eintritt: frei
Anmeldung: wird zur besseren Planung bis zum Vortag erbeten via Email.
Sprache: deutsch
Barrierefreiheit: Rollstuhlzugang kann ermöglicht werden
Kontakt für Rückfragen: Diakonie Deutschland e.V.
Einlassvorbehalt: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von Ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.