Ichiharu Yamada
Ichiharu Yamada
IM HINTERLAND DES HIMMELS | 2003
Acryl + weißer Buntstift auf Graukaron | 4 Teile | 200 x 140 cm
„...Ichiharu Yamada: vollendet gefüllte Formate. Und auch hier wieder Menschenkörper, Männerkörper. Das Geschlecht als schüchterne doch, präzise Klassifizierung. Die Männer inmitten einer Vegetation, die Henri Rousseaus Idyllen sehr ähnlich sind. Nur eben dass Rousseau die Farben liebte und Ichiharu Yamada die weiße Linie auf schwarzem Grund. Der Leib – humane Zierde – schält sich aus dem Ornament aus Wurzeln, Blüten und Blättern - Gravuren mit weißem Buntstift auf Graukarton. Sie sind wie Wucherungen auf dem Papier, ornamentales Wachstum, das für den Drang stehen mag, alles, wessen die zeichnende Hand habhaft wird, zu markieren, zu bezeichnen und mit einem rhythmischen Grundrauschen zu unterlegen...“
Grit Weber
Ichiharu Yamada war ein Wandler zwischen den Welten. 1961 in Osaka / Japan geboren, besuchte er als junger Mann Europa und blieb in Deutschland. Hier machte er eine Ausbildung zum Winzer und lebte mit seinem Lebensgefährten im Rheingau. Bis zu seinem überraschenden Tod 2004 arbeitete er etwas mehr als ein Jahr im Atelier des psychiatrischen Zentrums Vitos Rheingau. Er hinterließ mehrere großformatige Zeichnungen, die zu den bedeutenden Werken der Sammlung des Ateliers gehören. Die Arbeiten enthalten ikonische und schriftliche Zitate und Bezüge zur europäischen und zur fernöstlichen Kultur.